Die Geschichte des Trampolins

Franzose „du Trampoline“ als Namensgeber

Die Anfänge des Trampolins reichen bis in die Zirkus- und Gauklerwelt des Mittelalters zurück. Damals tingelte ein französischer Zirkusartist namens „du Trampoline“ durch Spanien und begeisterte mit einem Sprunggerät die Zuschauer. Er wurde namengebend für das Trampolin, dass jedoch bald wieder in Vergessenheit geriet.

Nissen - Die Anfänge des Trampolin in den USA

Erst in den 30er Jahren wurde es durch den amerikanischen Artisten George Nissen quasi wieder neu erfunden. Inspiriert durch die Beobachtung der Gerätabgänge der Trapezkünstler, die sich in ein Sicherheitsnetz fallen ließen und dort mehrfach auf und nieder schnellend weitere Kunststücke vorführten, baute Nissen einen Sprungtisch. Dieser bestand aus einem einfachen Stahlrahmen, Leinwänden und alten Autoschläuchen. Von mexikanischen Turmspringern hörte Nissen die Bezeichnung Trampolin für diese Art von Sprunggeräten, übernahm sie und ließ sie sich in den USA markenrechtlich schützen.

Vom Spielzeug zum Trainingsgerät

Er begann mit der Produktion von wohnzimmergroßen Trampolinen, für die sich anfangs allerdings nur Schulen und Ferienlagerorganisationen interessierten, da sich lediglich Kinder für dieses neue Sportgerät begeistern konnten. Das änderte sich jedoch schlagartig als die USA in den II. Weltkrieg eintraten. Nissen konnte die amerikanischen Militärs davon überzeugen, dass Piloten und Fallschirmspringer auf einem Trampolin optimal ihren Gleichgewichts- und Orientierungssinn schulen konnten.

Trampolin für Flieger, Astronauten, Sportler und einfach Jeden

Unter den Fliegern, die darauf trainierten, war der spätere Astronaut Scott Carpenter, der sich auch nach Kriegsende mit dem Sprunggerät für seine Mission ins All vorbereitete. Nissen verbesserte unterdessen seine Erfindung durch Sprungmatten aus Nylon, das die Armee für die Herstellung von Fallschirmgurten entwickelt hatte. Nach Ende des II. Weltkriegs brach in Amerika ein wahrer Trampolin-Boom aus, als zunächst Sportler, dann aber auch Normalbürger das Gerät für ihre Fitness entdeckten.

Europa entdeckt das Trampolin

Die Einführung des Trampolins in Europa erfolgte erst später. In den 50er Jahren brachte der umtriebige George Nissen schließlich sein Produkt auch nach Europa. In Deutschland versuchte man bereits vor Nissens Sprung über den Atlantik eine Trampolin-Konstruktion zu fertigen. 1951 entwarf Albrecht Hurtmanns eine Wurfmaschine aus zusammengenähten Rollladengurten und Fahrradschläuchen. 1953 konstruierte Dr. Heinz Braecklein ein Trampolin für das Training der Wasserspringer an der Sporthochschule Leipzig.

Trampolin kennt nun Jeder

Doch erst Nissens großangelegte Show in der Kölner Sporthochschule im Jahre 1957 hinterließ einen bleibenden Eindruck. In Europas Schulen und Turnvereinen trainierte man nun auf dem Trampolin. In den 60er Jahren war es so populär, dass die erste internationale Trampolinspringer-Vereinigung der Welt gegründet wurde. Heute findet man immer mehr Trampoline auch Zuhause, Riesen-Trampoline im Garten oder die Minitrampolin im Hobbyraum.